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Gesundheit kauft man nicht im Handel, denn sie liegt im Lebenswandel.

Ernährung bei Krankheiten

Ernährung bei Krankheiten

Hier möchte ich Ihnen im Laufe der Zeit einen Überblick über die häufigsten Erkrankungen und die damit verbundenen Ernährungsumstellungen und Ernährungstherapien zur Prävention und Behandlung geben.

Wo kann die Ernährung hilfreich sein?

Bei Stoffwechselerkrankungen wie : Gicht, Rheuma, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie, Hypertriglyceridämie
Bei Erkrankungen des Verdauungstraktes: Gastritis, Diarrhoe, Zöliakie, Morbus Crohn, Obstipation, Kurzdarmsyndrom, Intoleranzen
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Leber, Gallenblase, Nierenerkrankungen, Osteoporose, Herzerkrankungen, Bluthochdruck.

Hypertonie (Bluthochdruck)

Ursachen

Bei über 90% der Betroffenen ist keine organische Ursache für die Druckerhöhung nachweisbar. Die häufigste Form des Bluthochdrucks ist die essenzielle oder primäre Hypertonie. Die seltene sekundäre Hypertonie wird durch Erkrankungen und Durchblutungsstörungen der Nieren, manchmal auch durch gewisse Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Hormonstörungen verursacht.

Symptome: 
Der hohe Blutdruck ist eine "stumme" Gefahr, weil nur selten Anzeichen verspürt werden. Wenn Symptome auftreten, können sich diese als Kopfweh, Sehstörungen, Schwindel, Müdigkeit oder Ohrensausen äußern. 

Risikofaktor:
Der Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit (Angina pectoris, Herzinfarkt), Hirnschlag, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) sowie von 
Sehstörungen und von Niereninsuffizienz. 

Behandlung:
Eine Hypertonie muss unverzüglich ärztlich behandelt werden, falls sie stark ausgeprägt ist oder falls bei leichten Formen das Gesamtrisiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung hoch ist (wie z.B. bei Diabetes mellitus Typ 2). 
Durch eine Änderung des Lebensstils und einer Ernährungsumstellung kann bei einer leicht ausgeprägten Hypertonie häufig eine Normalisierung der Werte erreicht werden. Sollten die Zielwerte trotz der Umstellungen nicht erreicht werden, ist die zusätzliche Einnahme blutdrucksenkender Medikamente erforderlich. 
Eine Ernährungsumstellung hat jedoch in jedem Fall einen deutlichen Einfluss auf den Blutdruck und kann die Wirkung der Medikamente verbessern. Oft können Medikamente sogar weggelassen werden. Dies, sollte aber unbedingt mit einem Arzt abgesprochen werden.

Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte enthalten nicht nur verdauungsfördernde Nahrungsfasern, sondern auch reichlich Mineralstoffe und Vitamine. Bei 
Bluthochdruck sollte besonders auf eine ausreichende Kalium-, Magnesium- und Calciumzufuhr geachtet werden. Studien zeigen, dass gerade die Erhöhung der 
Kaliumzufuhr den Blutdruck deutlich senken kann, denn Kalium und Calcium scheinen bei der Entstehung von Bluthochdruck ein Gegenspieler des Natriums ( Bestandteil von Kochsalz ) zu sein. Früchte und Gemüse sind auch kalorienarme Lebensmittel und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Gewichtsreduktion. Dies trägt wiederum zur Blutdrucksenkung bei.

Kochsalz:
Eine zu hohe Salzzufuhr erhöht vor allem bei salzsensitiven Personen den Blutdruck. D.h. nicht jeder Mensch reagiert auf Kochsalz mit einer Blutdrucksteigerung. 
Es ist jedoch schwierig, die Salzsensitivität zu messen. 
Generell wird eine leichte Einschränkung der Kochsalzzufuhr empfohlen, weil dadurch auch die Wirkung der Medikamente verbessert wird.
Empfohlen wird eine Speisesalzzufuhr von 5 g pro Tag. Studien zeigen, dass eine langfristige, leichte Salzreduktion den Blutdruck senkt. 
Salz kann eingespart werden, wenn kochsalzreiche Lebensmittel und Speisen  vermieden werden. Auch bei der Zubereitung der Speisen sollte Salz nur sparsam verwendet werden, ein Nachsalzen bei Tisch ist unnötig . Oft wird übersehen, dass auch Streu- oder Flüssigwürze wie z.B. Aromat, Kräutersalz und Bouillon einen hohen Salzgehalt aufweisen. Besser und schmackhafter ist es, die Gerichte mit frischen oder getrockneten Kräutern und Gewürzen zu verfeinern.

Ernährungsumstellung:
Die Umstellung auf eine nahrungsfaserreiche Kost mit reichlich Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten und eine Einschränkung der Kochsalzzufuhr haben 
eine Senkung des Blutdrucks gezeigt. Der ausschließliche Verzehr von Früchten und Gemüse scheint dabei am wirkungsvollsten zu sein .


Fette / Öle:
Omega-3-Fettsäuren reduzieren den Blutdruck. Sehr gute Quellen sind  Rapsöl, Baumnüsse, Leinsamen und grünes Blattgemüse. Da die Hypertonie häufig mit anderen Risikofaktoren der Arteriosklerose verknüpft ist, sind pflanzliche Öle 
mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren ( z.B. Olivenöl ) und einem idealen Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren (z.B. Rapsöl) zu bevorzugen.

Umstellung der Lebensgewohnheiten:
Ungünstige Lebensgewohnheiten erhöhen die Gefahr, an Bluthochdruck zu erkranken. Treffen gleich mehrere belastende Faktoren zusammen, erhöht sich das Risiko drastisch. Darum unbedingt vorhandenes Übergewicht abbauen
Ernährungsumstellung und vermehrte körperliche Aktivität. 
Alkoholkonsum einschränken 
Ein regelmässiger Alkoholkonsum von über 2 Gläsern 
am Tag erhöht den Blutdruck aktiv. Empfohlen wird für 
Männer maximal 2 Gläser Wein oder Bier pro Tag und für 
Frauen maximal 1 Glas pro Tag zu trinken oder ganz auf 
Alkohol zu verzichten.
Mit dem Rauchen aufhören
Rauchen erhöht den Blutdruck und ist ein zusätzlicher 
Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Körperliche Aktivität erhöhen:
Regelmäßige körperliche Aktivität senkt den Blutdruck und hilft das Übergewicht abzubauen.

Hypercholesterinämie

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die im menschlichen Körper zahlreiche wichtige Funktionen erfüllt. Cholesterin ist Bestandteil der Zellwände und Ausgangssubstanz verschiedener Hormone. Es wird überdies für die Herstellung der verdauungsfördernden Gallensäure benötigt. Cholesterin kommt nur in Tieren und Menschen vor. 

Ursachen und Folgen eines erhöhten Cholesterinspiegels:
Die Cholesterinwerte im Blut werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst: Alter, Geschlecht, Essgewohnheiten, Menopause, bestimmte genetische Veranlagungen sowie gewisse Krankheiten. Während die Cholesterinwerte im Blut von Neugeborenen den Wert 4.0 mmol/l generell nicht überschreiten, steigt dieser mit dem Alter an. Die Nahrungscholesterinzufuhr hingegen beeinflusst den Cholesterinspiegel nur sehr gering. Frauen haben nach der Menopause einen deutlich höheren Cholesterinspiegel als vorher. Der Cholesterin-Bedarf beträgt ca. 1200–1600 mg pro Tag. Zum größten Teil wird das Cholesterin im Körper selbst produziert, vor allem in der Leber. Diese körpereigene Bildung reduziert sich je nach Cholesterinzufuhr über die Nahrung. So besteht zwischen Eigenproduktion und Aufnahme über die Nahrung ein gewisses Gleichgewicht. Ist zu viel Cholesterin im Blut, gelangt es zurück in die Leber. Ist die Aufnahme von Cholesterin zurück in die Leber gestört, steigt die Cholesterinmenge im Blut über ein wünschenswertes Maß an. Zu viel Cholesterin im Blut fördert die Bildung von Ablagerungen in den Arterieninnen-wänden (auch atherosklerotische Plaque genannt), was zu einer zunehmenden Verengung der Gefäße führt. Dieser Prozess heißt Atherosklerose und führt zu koronaren Herzkrankheiten ( KHK ), cerebralem Insult und arterieller Verschlusskrankheit der Beine. Atherosklerose wird auch  unabhängig vom Blut-Cholesteringehalt  stark durch Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes gefördert. Ein erhöhter Cholesterinspiegel gehört somit neben Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes zu den Hauptrisikofaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Erhöhte Cholesterinwerte müssen behandelt werden. Durch eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung kann häufig eine Verbesserung der Werte erreicht werden. Gelingt dies nicht in ausreichendem Maß, ist die Einnahme eines cholesterin-senkenden Medikamentes in Absprache mit dem Arzt ratsam. Dies gilt insbesondere auch für Personen mit genetischer Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten.

Blutfette: Cholesterin und Triglyceride

Damit Fette und Fettbegleitstoffe ihre wichtigen Aufgaben beim Zellaufbau erfüllen und im Fettgewebe als Energiereserve eingelagert werden können, müssen sie mit dem Blut zu den verschiedenen Organen transportiert werden. Da Fette und Fett-Begleitstoffe – wie auch das Cholesterin nicht wasserlöslich sind, stellt ihnen der Körper für den Transport im Blut Träger-Eiweiße, so genannte Lipoproteine, zur Verfügung. Es gibt zwei Arten von Lipoproteinen: Das „schlechte“ LDL(englisch:  low density lipoprotein) und das „gute“  HDL(englisch: high density lipoprotein). Erhöhte LDL-Werte im Blut sind unerwünscht, weil sie die Atherosklerose fördern. Im Gegensatz dazu bildet ein hoher HDL-Gehalt einen Schutz vor Atherosklerose, weil HDL die günstige Eigenschaft hat, überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber zu führen. Daher ist nicht die Höhe des Gesamt-Cholesterinspiegels im Blut relevant, sondern diejenige von LDL und HDL. Zu den Blutfetten gehören zudem die Triglyceride. Sie werden über die Nahrung zugeführt und fördern ebenfalls die Atherosklerose. Eine übermäßige Zufuhr an Kalorien, Alkohol und Zucker (weißer Zucker, Fruchtzucker) erhöhen den Triglyceridspiegel im Blut.

Die Rolle der Ernährung und Bewegung
Bei erhöhtem Cholesterinspiegel spielen eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität eine viel wichtigere Rolle für die Prävention der KHK als eine cholesterinarme Diät. Der Cholesterinspiegel selber kann mit der Ernährung nur um ca. 10 % gesenkt werden. Jedoch schützt eine ausgewogene Ernährung mit ihrem hohen Gehalt an Antioxidantien (Schutzstoffe), Nahrungsfasern und Omega-3-Fettsäuren vor den Folgen des erhöhten Cholesterinspiegels ( KHK, Atherosklerose ). Die körperliche Aktivität verstärkt die Effekte. Beides – ausgewogene Ernährung und körperliche Aktivität dienen auch der Regulierung des Körpergewichtes  ein wichtiger Faktor für die Herz-Kreislauf-Gesundheit, neben dem Cholesterinspiegel.

Osteoporose

Was ist Osteoporose?

Osteoporose stammt aus dem Griechischen (osteo = Knochen, poro = Loch). Osteoporose auch Knochenschwund genannt, ist eine Skeletterkrankung, die durch eine Abnahme der Knochenmasse und Qualität durch eine verminderte Widerstandsfähigkeit des Knochens charakterisiert ist, was mit einer erhöhten Knochenbruchneigung einhergeht. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zählt Osteoporose weltweit zu den 10 häufigsten Erkrankungen überhaupt!

Entstehung / Ursachen
Osteoporose kann infolge einer ungenügenden Knochenbildung in jungen Jahren und/oder infolge eines beschleunigten Abbaus in späteren Jahren entstehen. Sie kann auch als Folge von anderen Erkrankungen oder durch die Einnahme von gewissen Medikamenten auftreten. Osteoporose tritt meistens erst im Alter auf, entwickelt sich aber unbemerkt schon über Jahre. In der Zeit zwischen dem zwanzigsten und dreißigsten Lebensjahr ist der Aufbau der Knochenmasse abgeschlossen. Danach wird die Masse ganz langsam aber stetig abgebaut. Wie groß die maximal erreichte Knochenmasse einer Person ist und wie schnell sie mit zunehmendem Alter abgebaut wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Vererbung, Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsverhalten, Sonnenexposition (Vitamin D), Krankheiten  Fehl- oder Mangelernährung (Unterversorgung mit Vitamin D und Calcium, Unter-gewicht) und Bewegungsmangel ( inaktiver Lebensstil, Bettlägerigkeit ) erhöhen das Risiko an Osteoporose zu erkranken. Auch übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen und die Einnahme von Medikamenten ( Glukokortikosteroide ) sowie eine eingeschränkte Sonnenexposition fördern die Entstehung von Osteoporose. Der Knochenabbau wird durch die Sexualhormone beeinflusst: Dies bedeutet, dass Männer eine höhere Knochenmasse erreichen als Frauen, weshalb Frauen eher an Osteoporose leiden als Männer. Zusätzlich haben Frauen in den ersten Jahren nach der Menopause einen beschleunigten Abbau der Knochenmasse. Die Basis für eine gute Knochengesundheit im Alter kann also bereits in jungen Jahren mit einer ausgewogenen Ernährung und genügend Bewegung geschaffen werden. Eine gute Knochengesundheit trägt zum Schutz vor Knochenbrüchen (Frakturen) im Alter bei.

Weitere Risikofaktoren für Osteoporose: 
Chronische Gastrointestinal Erkrankungen ( Zöliakie, Morbus Crohn ) chronische Niereninsuffizienz, Personen mit Morbus Bechterew, bei Therapien mit Antiepileptika, bei rheumatoider Arthritis, Hyperthyreose und Diabetes. Studien haben bewiesen, dass der Konsum von Milch und Milchprodukten Osteoprose herbeiführen kann.

Vitamin D
Das fettlösliche Vitamin D regelt die Calciumaufnahme aus dem Darm und fördert dessen Einbau in die Knochen. Lebensmittel liefern relativ wenig Vitamin D. Der Körper kann Vitamin D in der Haut unter Einfluss von Sonnenlicht selbst bilden. Allerdings ist die Sonne keine verlässliche Quelle, da im Winter in Europa die Sonnenintensität nicht ausreicht, um genügend Vitamin D, unabhängig vom Hauttyp, zu produzieren. Im Alter kommt dazu, dass die hauteigene Kapazität, Vitamin D zu produzieren, etwa um ein 4-Faches abnimmt verglichen zur Produktionskapazität bei jungen Menschen. Vitamin D-Mangel ist deshalb insbesondere bei älteren Menschen weit verbreitet. 
Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln, mit denen sinnvollerweise die Haut geschützt wird. Sie vermindern aber auch die Vitamin D-Bildung in der Haut. Eine Vitamin D-Supplementierung während den Wintermonaten ( November–März ) wird daher von Fachkreisen vor allem für ältere Menschen (60+), aber auch für jüngere, welche regelmäßig Sonnencrème benutzen oder sich vorwiegend im Haus ( auch während den Sommermonaten) aufhalten, empfohlen. Die natürlichen Nahrungsquellen für Vitamin D sind begrenzt. Natürliche Lieferanten von Vitamin D sind Pilze. Als Teil der veganen Ernährung sollte also unbedingt Vitamin D supplementiert werden.

Calcium
Wichtigster Baustein der Knochen ist das Calcium. Damit das Skelett gesund und stabil aufgebaut werden kann bzw. damit der altersbedingte Abbau möglichst hinausgezögert wird, muss über die Nahrung täglich genügend Calcium aufgenommen werden.  Wird mit der Nahrung zu wenig Calcium zugeführt, greift der Körper auf die Calciumspeicher der Knochen zurück. 
Gemüse wie (Broccoli, Mangold, Spinat), Kräuter, Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte enthalten Calcium. Bei Mineralwasser ist der Gehalt je nach Produkt unterschiedlich, beim Trinkwasser je nach Region. Um das Risiko für Osteoporose und auch darauf zurückzuführende Knochenbrüche zu verringern, müssen sowohl Vitamin D als auch Calcium in ausreichender Menge zugeführt werden.
Faktoren zur Förderung der optimalen Calcium Einlagerung
Regelmäßige sportliche Betätigung oder körperliche Arbeit oder täglich 30 Minuten Gehen; 
wichtig dabei ist, dass Kraft auf den Knochen ausgeübt wird, wie z.B. beim Gehen, bei der Gartenarbeit, und unter Beteiligung von möglichst vielen Muskeln. 
Regelmäßige Sonnenexposition von mindestens Gesicht, Händen und Armen ( fördert die Vitamin D-Produktion).Nicht rauchen, kein exzessiver Alkoholgenuss (1 Glas Wein oder Bier pro Tag sind erlaubt ). Ausgewogene Ernährung  da neben der Calcium- und Vitamin D-Zufuhr noch weitere Nährstoffe und Ernährungsfaktoren den Knochenstoffwechsel beeinflussen.

Vitamin K 
Vitamin K spielt ebenfalls eine wichtige Rolle im Knochenstoffwechsel. Ein Vitamin K-Mangel bewirkt eine verminderte Knochendichte. Grünes Gemüse,  Getreide und Früchte sind gute Quellen für Vitamin K. Über eine ausgewogene Ernährung kann der Bedarf an Vitamin K problemlos gedeckt werden.

Bewegung 
Für ein stabiles Knochengerüst ist eine regelmäßige körperliche Beanspruchung unentbehrlich. Aktive Menschen haben eine deutlich höhere Knochendichte als wenig aktive Menschen. Die Bewegung stimuliert die Knochen und beeinflusst so die Knochenzusammensetzung. Durch Bewegung kann somit eine Zunahme der Knochenmasse bewirkt werden. Daher ist es vor allem im Kindes- und Jugendalter äußerst wichtig, sich genügend zu bewegen. Beim Erwachsenen führt regelmäßige Bewegung zu einer besseren Knochendichte bzw. zu langsamerem Knochenabbau und zu einer erhöhten Muskelmasse, welche gemeinsam das Risiko für Knochenbrüche reduzieren.

Ernährung und rheumatische Erkrankungen

Was ist Rheuma?

Der Begriff Rheuma stammt aus dem Griechischen und wurde schon im 5. Jahrhundert vor Christus erwähnt. Rheuma bedeutet übersetzt soviel wie „fließender Schmerz“, eine Namensgebung des griechischen Gelehrten Empedokles.
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Rheuma der Überbegriff für Erkrankungen, die an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerzen und häufig auch mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind. Rheuma ist ein Sammelbegriff für mehr als 200 Krankheitsformen.

Klassifizierung von Rheuma
Rheumaerkrankungen werden in 4 Gruppen eingeteilt:
 Degenerative Erkrankungen (durch Alter und Abnutzung): z.B. Arthrosen
 Entzündliche Erkrankungen: z.B. rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Gicht
 Weichteilrheumatismus: z.B. Fibromyalgie, Tennisellenbogen, Sehnenscheidenentzündung
 Knochenerkrankungen: z.B. Osteoporose
Auf degenerative Erkrankungen wie Arthrosen hat die Ernährung keinen direkten Einfluss. Es sei denn, die Überlastungs- und Abnutzungserscheinungen sind auf Übergewicht zurückzuführen. Eine vegane Ernährung kann rheumatische Erkrankungen positiv beeinflussen.  Im Vordergrund stehen dabei eine geschickte Auswahl der Lebensmittel, die Normalisierung des Körpergewichts, eine ausreichende Zufuhr an Calcium und Vitamin D und regelmäßige Bewegung.
Übergewicht sollte vermieden oder reduziert werden, um die Gelenke zu entlasten. Dies kann auch zur Schmerzminderung führen, da das Gewicht nicht mehr so stark auf die Gelenke drückt. Auch Untergewicht sollte vermieden werden, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. 

Die Ernährung bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen Energie- und Eiweißzufuhr:
Patienten mit rheumatoider Arthritis und anderen entzündlichen Rheumaerkrankungen haben in der Regel eine genügende Energie- und Eiweißzufuhr. 
Der leicht erhöhte Energiebedarf (Grundumsatz) aufgrund der Entzündung wird normalerweise durch weniger Bewegung (erniedrigter Leistungsumsatz) aufgrund der Einschränkungen durch die Krankheit kompensiert. Wenn die Bewegungsfähigkeit nicht 
eingeschränkt ist, kann der Energiebedarf ev. leicht erhöht sein.

Entzündungsfaktoren
Um nun das Entzündungsgeschehen günstig zu beeinflussen, muss die Zufuhr entzündungsfördernder Nährstoffe eingeschränkt sowie die Zufuhr entzündungshemmender und schützender Nährstoffe erhöht werden.

Entzündungsfördernde Faktoren
Als entzündungsfördernd gilt die Arachidonsäure. 
Obwohl der menschliche Organismus Arachidonsäure selber herstellen kann, wird diese zum überwiegenden Teil, das heißt zu 90 %, über die Nahrung zugeführt. Die Arachidonsäure erfüllt zwar wichtige Funktionen in unserem Organismus; in übermäßigen Mengen begünstigt sie jedoch die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen. Arachidonsäure kommt vor allem in fettreichen tierischen Lebensmitteln wie zum Beispiel in fettreichem Fleisch, Eiern, Butter, Rahm und Käse vor. Wird auf diese Produkte im Rahmen einer veganen Ernährung verzichtet, wird dementsprechend weniger Arachidonsäure aufgenommen, der Arachidonsäurespiegel im Blut nimmt ab und es werden weniger der entzündungsfördernden Substanzen gebildet. 

Entzündungshemmende Faktoren
Zu den Substanzen, welche den Entzündungsprozess günstig beeinflussen, gehören die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien, wie die Vitamine E, C und Betacarotin sowie die Mineralstoffe Zink und Selen. 

Omega-3-Fettsäuren
Sie hemmen die Bildung der entzündungsfördernden Stoffe aus der Arachidonsäure. Um die Zufuhr an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen, sollte Folgendes beachtet werden: 
Omega-3-reiche Pflanzenöle (wie Raps-, Baumnuss, Leinöl) bevorzugen. 

Antioxidantien
Antioxidantien könnten einen positiven Effekt bei der rheumatoiden Arthritis haben, da sie schädliche Stoffe (Sauerstoffradikale), welche möglicherweise an der Gelenkschädigung beteiligt sind, abfangen und unschädlich machen. Eine Ernährung reich an Antioxidantien bedeutet:
Täglich mehrere Portionen Früchte und Gemüse verzehren. Vollkornprodukte bevorzugen.
Nüsse und Samen gezielt konsumieren (Baumnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Sesam, Leinsamen).
Da bei entzündlichen Erkrankungen häufig Cortison verschrieben wird, ist eine ausreichende Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr wichtig, um den negativen Effekt von Cortison auf die Knochen auszugleichen und um einer Osteoporose vorzubeugen. 
Täglich pflanzliche Calciumquellen konsumieren: Gemüse (Kohl, Broccoli, Mangold, Spinat), Kräuter, Nüsse, 
Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte. Calciumreiche Mineralwasser (>300 mg/l) bevorzugen.
Eine genügende Vitamin D-Zufuhr gewährleisten. Im Sommer (Juni bis September) benötigen 
Personen zwischen 3 und 60 Jahren, die sich regelmäßig im Freien aufhalten, keine Vitamin 
D-Supplemente; die Sonnenbestrahlung der Haut reicht in dieser Zeit aus, um genügend Vitamin D in der Haut zu bilden. 
Nikotinkonsum zeigte in Studien eine Verschlechterung des Krankheitsverlaufes bei einer rheumatoiden Arthritis.

Ernährung und Diabetes mellitus Typ II

Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, die durch eine Erhöhung des Zuckergehaltes im Blut charakterisiert ist. Diabetes mellitus wird deshalb volkstümlich auch „Zuckerkrankheit“ genannt.
Diabetes mellitus kann in vier Hauptkategorien eingeteilt werden:

1.  Diabetes mellitus Typ I – auch jugendlicher Diabetes genannt. Bei Diabetes mellitus Typ I wird zu wenig oder gar kein Insulin – ein Hormon, das den Blutzuckerspiegel reguliert produziert (Insulinmangel).
2.  Diabetes mellitus Typ II– auch „Altersdiabetes“ genannt, weil er bis vor einigen Jahren im Gegensatz zu Diabetes mellitus Typ I meist nach dem 40. Lebensjahr auftrat. Heute findet man ihn aber schon bei jüngeren, vorwiegend übergewichtigen Personen und sogar bei 
Kindern. Bei Diabetes mellitus Typ II kann das produzierte Insulin nicht mehr genügend wirken (Insulinresistenz); es existiert ein relativer Insulinmangel.
3.  Gestationsdiabetes auch Schwangerschaftsdiabetes genannt. So wird die Form des Diabetes genannt, der ausschließlich während der Schwangerschaft auftreten kann.
4.  Sekundärer Diabetes  kann infolge anderer Erkrankungen (z.B. Erkrankung der Bauchspeicheldrüse) oder aufgrund medikamentöser Behandlungen anderer Krankheiten auftreten (z.B. Prednisolon Behandlung bei Rheumatischen Leiden).
Diabetes mellitus II ist mit rund 90 % der Häufigste Diabetes Typ, weshalb sich die nachfolgenden Ausführungen ausschließlich mit den Typ-2-Diabetikern  beschäftigen.

Entstehung / Ursachen
Nach einer Mahlzeit erhöht sich die Zuckermenge im Blut. Diese Erhöhung veranlasst die Bauchspeicheldrüse, ein Hormon abzugeben – das Insulin, welches dafür sorgt, dass der Zucker aus dem Blut in das Gewebe einströmt, wo er der Energiegewinnung dient. 
Fehlt nun Insulin (Diabetes mellitus Typ 1) oder wirkt es nicht in ausreichendem Masse (Diabetes mellitus Typ II), kommt es zu einer unerwünschten Erhöhung des Blutzuckerspiegels. Diese Erhöhung ist in der Regel nicht spürbar, weshalb Diabetes mellitus Typ IIlangsam und unauffällig entsteht. 
Zu einer Störung des Zuckerstoffwechsels, einer Abnahme der Insulinwirksamkeit und somit zu Diabetes mellitus Typ II kann es aus mehreren Gründen kommen. Neben einer genetischen Veranlagung spielt der Lebensstil eine zentrale Rolle: Körperliche Inaktivität, Überernährung und Rauchen fördern die Entwicklung von Diabetes mellitus Typ II. Erkennbar ist dieser ungeeignete Lebensstil an der Entwicklung von 
Übergewicht. Die Insulinproduktion ist bei Diabetes mellitus Typ II zu Beginn der Erkrankung noch normal und bei übergewichtigen Diabetikern häufig sogar erhöht. Das 
produzierte Insulin kann jedoch nicht genügend wirken. Dies wird Insulinresistenz genannt. Der Zucker aus dem Blut kann somit nicht von den Körperzellen aufgenommen werden, was einen erhöhten Blutzuckerspiegel zur Folge hat.

Folgen
Eine über Jahre andauernde Erhöhung des Blutzuckerspiegels kann zu Langzeitschäden an den Gefäßen (Angiopathie) führen, wobei Augen und Nieren besonders betroffen sind. Aber auch das Nervensystem (Neuropathie) kann geschädigt werden.

Die Behandlung von Diabetes mellitus Typ II
Eine moderne Therapie und ein Erfolg versprechendes Management des Diabetes mellitus Typ II umfassen vier Hauptaspekte: 
1. ausgewogene Ernährung 
2.  regelmäßige Bewegung
3.  bei Bedarf medikamentöse Behandlung mit blutzuckersenkenden Tabletten und/oder Insulin.
4.  kontinuierliche Betreuung und umfassendes Behandlungsprogramm, inkl. Überwachung durch Blutzucker-Selbstmessung.
Das Ziel jeder Diabetesbehandlung ist die selbstverständliche Alltagsbewältigung, die Steigerung der Lebensqualität und Verhinderung oder Verminderung von Spätfolgen der Krankheit. Durch die verschiedenen therapeutischen Maßnahmen sollen der Blutzuckerspiegel in den Normbereich gebracht und Spätfolgen vorgebeugt werden.

Ausgewogene Ernährung
Grundlage der Diabetesbehandlung bei Diabetes mellitus Typ II ist eine ausgewogene Ernährung und ausreichende körperliche Bewegung. Dabei sollten folgende 
Ernährungsprinzipien beachtet werden: 
Angepasste Energiezufuhr
Bei übergewichtigen Diabetikern kann eine Gewichtsreduktion von wenigen Kilos bereits eine Senkung 
des Blutzuckergehaltes zur Folge haben und die Wirksamkeit des Insulins erhöhen. Es 
ist jedoch wichtig, zusammen mit einer Fachperson einen individuellen Ernährungsplan aufzustellen, da der Energiebedarf von verschiedenen Faktoren wie Größe, Gewicht, Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität abhängt.
Das Körpergewicht kann mit Hilfe des Body Mass Index  ( BMI ) beurteilt werden. Der BMI 
setzt das Körpergewicht ins Verhältnis zur Körpergröße und wird wie folgt berechnet: Körpergewicht in kg geteilt durch Körpergröße in m2
Ein Beispiel: eine 70 kg schwere, 1.70 m große Frau. 
In Ihrem Fall bedeutet das:
BMI = 70kg : (1.70 m x 1.70 m) = 24.2 kg/m2
Gemäß der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt 
ein Body Maß Index zwischen 18.5 und 25 im Normal-bereich. Bei einem BMI-Wert über 25 spricht man von Übergewicht, bei einem BMI über 30 von Adipositas (Fettleibigkeit). 
Das Körpergewicht alleine entscheidet nicht darüber, ob sich ein Diabetes mellitus Typ II entwickelt. Ebenfalls wichtig ist die Fettverteilung im Körper: Fett im Bauchbereich („Apfeltyp“) ist stoffwechselaktiv, fördert die Entstehung von Diabetes mellitus Typ  II und 
erhöht das Risiko, an Herz-Kreislauf-Störungen zu erkranken. Fett, das sich überwiegend in der Hüft- und Oberschenkelgegend befindet, ist mit einem kleineren Risiko verbunden (eher typisch für Frauen; „Birnenform“; das ändert sich allerdings meistens in den Wechseljahren! Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist ab einem Bauchumfang von 94 cm bei Männern 
und 80 cm bei Frauen erhöht.

Verteilung der Mahlzeiten
Der Mahlzeitenrhythmus soll den individuellen Bedürfnissen und dem Blutzuckerspiegel angepasst werden. Grundsätzlich sollte die Kohlenhydratzufuhr auf mindestens drei Mahlzeiten verteilt werden.

Angepasste Kohlenhydratzufuhr
Kohlenhydrate dienen dem Körper als Hauptenergielieferanten. Zu den Kohlenhydratquellen gehören stärkehaltige Nahrungsmittel (Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Brot, Flocken, Hülsenfrüchte), aber auch Süßigkeiten, Früchte, alle tierlichen Produkte
Kohlenhydrate werden im Darm zu Einfachzucker (z.B. Traubenzucker = Glukose) abgebaut und von dort ins Blut aufgenommen. Sie lassen den Blutzuckerspiegel ansteigen. Damit Kohlenhydrate aber zur Energiegewinnung genutzt werden können, braucht unser Körper das Hormon Insulin. Für Diabetiker ist es wichtig, die „richtigen“ Kohlenhydrate auszuwählen und auf die Zufuhrmengen zu achten. Vollkornprodukte lassen den Blutzuckerspiegel beispielsweise langsamer ansteigen als raffinierte Produkte. Vollkornbrot, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind somit den raffinierten Produkten wie z.B. Weißbrot  
vorzuziehen. Wie schnell ein kohlenhydrathaltiges Nahrungsmittel den Blutzuckerspiegel an-steigen lässt, hängt nicht nur von der Art des Kohlenhydrats ab, sondern auch von den anderen Nahrungsbestandteilen der Mahlzeit. Der Blutzuckerverlauf ist günstiger, wenn die Kohlenhydratquelle mit Nahrungsfasern, Eiweiß oder Fett kombiniert verzehrt wird 
und eine feste Konsistenz aufweist, weil der Blutzuckerspiegel dadurch weniger schnell und weniger stark ansteigt. Die optimale Zusammenstellung und die passenden Zufuhrmengen können in der Ernährungsberatung besprochen werden.

Fettmenge beachten
Fett ist der energiereichste Nährstoff: 1 Gramm Fett enthält 9kcal.  Für eine Gewichtsreduktion lohnt es sich deshalb, die Zufuhr auf 60–80 g Fett pro Tag zu 
reduzieren. Dabei sollte einerseits auf die sichtbaren Fette wie Öle, Brotaufstriche geachtet werden und andererseits auch auf versteckte Fette. 
Schon kleine Einsparungen bewirken eine verminderte Energiezufuhr und damit langfristig eine Gewichtsreduktion, die wiederum die Wirkung des Insulins verbessert und zu einem normalen Blutzuckerspiegel beiträgt.

Pflanzliche Öle bevorzugen
Da wegen der Diabeteserkrankung ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Atherosklerose besteht, sollten Fette tierischer Herkunft (z.B. aus fettreichen Fleischsorten, Wurstwaren, Käse, Butter) gemieden werden. Diese Fette enthalten gesättigte Fettsäuren, welche das Risiko für Atherosklerose und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen fördern. Pflanzliche Öle wie z.B. Olivenöl oder Rapsöl enthalten einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und sollten deshalb bevorzugt werden (Ausnahmen: Palm- und Kokosöl/-fett). Außerdem nützlich für die Gesundheit sind Omega-3-Fettsäuren, die in Rapsöl, und Nüssen enthalten sind.

Getränke
Pro Tag sollte 1–2 Liter Flüssigkeit getrunken werden, bevorzugt in Form von ungesüßten Getränken, z.B. Trink-/Mineralwasser oder Früchte-/Kräutertee. 
Light-Getränke sind nicht geeignet.
Der Konsum von Alkohol ist aus gesundheitlichen Gründen nicht notwendig, aber für die meisten Diabetiker auch nicht verboten. Wichtig ist ein maßvoller Umgang mit alkoholischen Getränken. 
Einerseits ist Vorsicht geboten bei Bier, Dessertweinen, Likören und Alcopops, weil sie Zucker enthalten und daher einen schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursachen. Andererseits können alkoholische Getränke (nicht die eben genannten süßen Varianten) 
zu einer Unterzuckerung führen; sie sollten daher immer im Rahmen von Mahlzeiten genossen werden.

Süßigkeiten
Zuckerhaltige Nahrungsmittel können maßvoll konsumiert werden, sofern sie anstelle von anderen kohlenhydrathaltigen Lebensmitteln im Rahmen einer Mahlzeit konsumiert werden.

Regelmäßige Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität senkt den Blutzuckerspiegel, verbessert die Wirksamkeit des körpereigenen Insulins und hilft, bestehendes Übergewicht zu reduzieren. Wichtig ist, dass die körperliche Aktivität vor allem bei Untrainierten vorsichtig eingeführt, regelmäßig ausgeübt und kontinuierlich gesteigert wird. 
Die Intensität soll sich dabei an der individuellen körperlichen und psychischen Verfassung orientieren. Körperliche Aktivität von mindestens 30 Minuten pro Tag ist optimal. Diese kann auch in 3 Etappen zu 10 Minuten absolviert werden. 

Medikamentöse Behandlung mit Tabletten und/oder Insulin
Kann der Blutzuckerspiegel durch eine Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität nicht in den gewünschten Bereich gebracht werden oder ist der Blutzuckerspiegel massiv erhöht, müssen orale Antidiabetika (blutzuckersenkende Tabletten) eingesetzt werden. Auch Medikamente können die Krankheit nicht heilen, und 
in vielen Fällen steigt mit den Jahren die Blutzuckerkonzentration an, so dass die Behandlung intensiviert werden muss. Wenn die Wirkung der Tabletten nicht 
ausreicht, hilft die Insulinbehandlung.
Unter einer Hypoglykämie auch „Hypo“ oder Unterzuckerung genannt, versteht man eine akute Komplikation, welche nur bei medikamentös behandelten Diabetikern auftreten kann (nach Einnahme von Insulin oder bestimmten Tabletten). Durch gezielte Maßnahmen können Unterzuckerungen vermieden oder schnell und einfach behandelt werden. Lassen Sie sich von einer Fachperson beraten und schulen. Zu beachten ist, dass Medikamente eine ausgewogene Ernährung keinesfalls ersetzen, sondern lediglich ergänzen.

Sodbrennen

Unter Sodbrennen versteht man einen stechenden oder brennenden Schmerz hinter dem Brustbein oder zwischen den Schulterblättern. Dieses Symptom entsteht durch Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre, auch Reflux genannt. Dies geschieht z.B. bei zu hohem Druck auf den Magen oder weil der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre, welcher den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindern sollte, ungenügend schließt. Sodbrennen ist zwar lästig und schmerzhaft, in der Regel jedoch nichts Ernsthaftes. Bei häufigem Sodbrennen kann die Säurebelastung in der Speiseröhre langfristig jedoch zu Entzündungsreaktionen, Geschwürbildung, Speiseröhrenverengung und im Extremfall zu Speiseröhrenkrebs führen. 

Sodbrennen ist ein häufiges Problem. In der westlichen Bevölkerung leiden ca. 10-20% Personen mindestens einmal pro Woche an saurem Aufstoßen. Männer und Frauen sind gleichermaßen davon betroffen; im Verlaufe einer Schwangerschaft tritt Sodbrennen gehäuft auf. Auch Übergewicht und Rauchen führen zu einem höheren Risiko für saures Aufstoßen. Lebensstil-Faktoren wie Stress, Bewegung, Alkoholkonsum oder Ernährung können das Auftreten von Reflux ebenfalls beeinflussen. 

Maßnahmen zur Verminderung von Sodbrennen:
Normalgewichtige leiden weniger häufig an Sodbrennen als Übergewichtige. Mit einer Gewichtsabnahme können die Beschwerden oft reduziert werden. Es ist daher sinnvoll, eine Gewichtszunahme in den Übergewichtsbereich möglichst von Beginn an zu vermeiden. Bei bestehendem Übergewicht empfiehlt sich eine Gewichtsreduktion auch wegen den weiteren gesundheitlichen Vorteilen. 
Raucher leiden überdurchschnittlich häufig an Sodbrennen. Doch wie beim Übergewicht lässt sich der Reflux nicht einfach mit einem Rauchstopp behandeln. Vorbeugung ist auch hier die bessere Therapie, was jedoch nicht heißen soll, dass von einem Rauchstopp abgeraten wird. Im Gegenteil, eine Entwöhnung vom Rauchen bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich. 
Um den nächtlichen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre zu reduzieren, empfiehlt es sich, beim Schlafen darauf zu achten, dass der Oberkörper höher liegt als die Füße, die Matratze aber flach bleibt und bei der Kopfstütze keinen Knick macht.
Viele Ernährungsfaktoren (Alkohol, Kaffee, Fett, Schokolade, Minze, Kohlensäure, Fruchtsäfte, scharfe Gewürze usw.) werden immer wieder mit Sodbrennen in Zusammenhang gebracht.
Die folgenden Tipps sind zum Ausprobieren gedacht: 
Den Magen nicht mit großen Mahlzeiten belasten, sondern über den Tag verteilt 5-6 kleine Mahlzeiten einnehmen. 
Zwischen der letzten Mahlzeit und dem Zu-Bett-Gehen genügend Zeit verstreichen lassen. 
Nicht zu salzig oder scharf würzen. 
Kohlensäurehaltige Getränke meiden. 
Stark säurehaltige Früchte und Fruchtsäfte meiden. 
Kaffee und starken Schwarztee mit Zurückhaltung konsumieren. 
Alkoholische Getränke in Maßen genießen.
Getränke und Speisen nicht zu kalt verzehren. 
Produkte mit Pfefferminze (Tee, Kaugummi, Bonbons) meiden. 
Schokolade mit Zurückhaltung genießen 
Fettreiche Nahrungsmittel und Zubereitungsarten einschränken.

Obstipation

Obstipation ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, und zeichnet sich durch einen erschwerten Stuhlgang aus. Eine allgemein gültige Definition ist nicht einfach, da Stuhlganggepflogenheiten sehr individuell sind. Stuhlentleerungen von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich werden als völlig normal betrachtet. Von Obstipation spricht man erst, wenn regelmäßig weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche erfolgen, der Stuhl hart und die Entleerung unregelmäßig, unvollständig, mühsam oder schmerzhaft ist. Obstipation ist aus gesundheitlicher Sicht meist harmlos; für den Betroffenen bedeutet sie jedoch eine Einschränkung der Lebensqualität. 

In westlichen Ländern leiden etwa 15% der erwachsenen Bevölkerung an Obstipation. Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Auftreten besonders bei Männern. 
Insgesamt sind jedoch Frauen häufiger betroffen als Männer. Die Ursachen  sind vielfältig und reichen von einer zu geringen Zufuhr an Nahrungsfasern und ungenügender 
Flüssigkeitsaufnahme über Stress bis hin zu Erkrankungen wie Depression oder Krebs. 
Bei einigen Personen kann das Problem aufgrund einer Erkrankung des Analkanals auch in der Entleerung selber liegen. Das Problem äußert sich dann so, dass man das Gefühl hat, dass der Stuhl zwar bis zum After kommt, aber dann nicht richtig ausgeschieden werden kann. Hier nützen Maßnahmen der Ernährungsumstellung wenig; es sollte ein Arzt konsultiert werden.

Mögliche Ursachen von Verstopfung
Ernährung (z.B. ungenügende Zufuhr an Energie, Nahrungsfasern oder Flüssigkeit) 
Ungenügende körperliche Aktivität / Bewegungsmangel 
Störungen / Änderungen im Lebensrhythmus (z.B. Stress, Reisen) 
Zurückhalten des Stuhles (z.B. wegen Sitzungen, Distanz zu Toiletten) 
Schwangerschaft 
Medikamente (z.B. Schmerzmittel, Antidepressiva, Eisen) 
Missbrauch von Abführmitteln 
Erkrankungen (z.B. Depressionen, Krebs, Schilddrüsenerkrankungen, Verletzungen der Wirbelsäule, Lähmungen)

Vorbeugung und Behandlung von Obstipation
Der Obstipation vorbeugen oder entgegenwirken kann man, indem man auslösende Faktoren möglichst vermeidet bzw. diese abklären und behandeln lässt. Dies ist jedoch nicht immer möglich. Während einer Schwangerschaft kann beispielsweise schwerlich etwas gegen den zunehmenden Druck der wachsenden Gebärmutter auf den Darm oder die erschlaffende Wirkung von Schwangerschaftshormonen auf die Darmmuskulatur unternommen werden. In so einem Fall kann versucht werden, die Ernährung und den Lebensstil zu optimieren und, wenn dies nicht reicht, mit Hilfe des Arztes  nach einer Lösung zu suchen. Von einer Selbstbehandlung mit Abführmitteln (Laxantien) wird abgeraten, da die längere Einnahme von solchen Produkten ihrerseits zu Obstipation führen kann. 

Ernährung und Obstipation
Die beiden wichtigsten Ernährungsfaktoren sind eine ausreichende Zufuhr von Nahrungsfasern sowie von Flüssigkeit. Im Zusammenspiel können sie die Darmtätigkeit 
anregen und so zu einem geschmeidigen und voluminösen Stuhl verhelfen. Ohne Flüssigkeitszufuhr wirken Nahrungsfasern weniger gut und können sogar zusätzlich stopfend wirken. 
Nahrungsfasern, auch Ballaststoffe genannt, finden sich ausschließlich in pflanzlichen Nahrungsmitteln. Sie sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die in den Pflanzen unter anderem Stütz- und Gerüstfunktionen (z.B. Zellulose) besitzen. Am meisten Nahrungsfasern liefern daher Vollkornprodukte wie z.B. Vollkornbrot, Vollreis, Mais, Vollkornteigwaren und Getreideflocken. Diese sind den raffinierten Produkten (z.B. Weißbrot, polierter Reis) vorzuziehen und täglich in den Speiseplan einzubauen. Ebenfalls reichlich Nahrungsfasern liefern Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Gemüse, Früchte und Nüsse. 

Ernährungsmaßnahmen zur Verdauungsförderung 
Gewöhnen Sie Ihren Darm nach und nach an mehr Nahrungsfasern. Der Darm kann auf eine abrupt höhere Nahrungsfaserzufuhr mit Blähungen reagieren. Beginnen Sie z.B. mit einem Frühstücks-Müesli mit Getreideflocken, pflanzlicher Milch oder pflanzlichem Jogurt und Früchten. 
Verteilen Sie Ihre Nahrungsfaserzufuhr über den Tag hinweg. 
Allenfalls fällt die Erhöhung der Nahrungsfaserzufuhr mit Hilfe eines Supplementes (z.B. Kleie, Leinsamen, Flohsamen) leichter. Z.B. als Ergänzung im Müesli mit Pflanzenmilch. Dies erfordert zusätzlich mehr Flüssigkeit, damit die Nahrungsfasern gut quellen können; mehr trinken oder Supplemente vor dem Konsum (z.B. über Nacht) einweichen.
Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr auch während den Mahlzeiten, d.h. rund 2 Liter pro Tag. 
Trinken Sie morgens auf nüchternen Magen 1 Glas Wasser oder den Saft von ein paar Dörrpflaumen oder Feigen, die Sie am Vorabend eingeweicht haben. Essen Sie anschließend zum Frühstück (z.B. im Müesli) auch die eingeweichten Früchte.

Hyperurikämie

Von einer Hyperurikämie spricht man, wenn erhöhte Harnsäurewerte im Blut feststellbar sind. Es ist die Folge einer Störung des Harnsäurestoffwechsels. Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen und wird daher einerseits vom Körper selbst hergestellt und gelangt andererseits als Abbauprodukt von Purinen in unseren Körper. Purine sind natürliche Bestandteile des Erbmaterials und folglich in den meisten tierischen wie auch pflanzlichen Nahrungsmitteln in unterschiedlichen Mengen zu finden. Die Ausscheidung von Harnsäure erfolgt zum größten Teil über die Nieren (70–80 %), der Rest wird über den Darm ausgeschieden. Eine Hyperurikämie entsteht, wenn Harnsäure vermehrt gebildet oder vermindert ausgeschieden wird. Eine Hyperurikämie verläuft oft ohne Schmerzen und wird dadurch nicht immer sofort entdeckt.

Gicht

Gicht ist eine entzündliche rheumatische Erkrankung, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in Gelenken und umliegenden Geweben entsteht. Ist der Harnsäuregehalt im Blut länger und über einen bestimmten Wert erhöht, bilden sich Harnsäurekristalle. Ein Gichtanfall kommt meistens plötzlich und unangemeldet  häufig während des Schlafs und äußert sich durch starke Schmerzen und Schwellung im betroffenen Gelenk (vielfach im großen Zeh). Kristalle können auch im Gewebe außerhalb der Gelenke abgelagert werden und auch hier eine schmerzhafte Entzündung auslösen.

Etwa 1–2 % der erwachsenen Bevölkerung leiden an Gicht, Tendenz steigend. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit an (bis zu 7 % bei Männern und 3 % bei Frauen).

Vorbeugung und Behandlung von Gicht
Ein akuter Gichtanfall muss in jedem Fall ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Zur Vorbeugung von weiteren Anfällen sollten außerdem gemeinsam mit dem Arzt Risikofaktoren ermittelt werden. Zu den Risikofaktoren gehören die Einnahme spezifischer Medikamente, Übergewicht, Alkoholkonsum und unausgewogene Ernährungsgewohnheiten. Auslöser von Gichtanfällen, wie übermäßiger Alkoholgenuss und üppiges, purinreiches Essen sollten vermieden werden.
Weitere Risikofaktoren: Diabetes, Insulinresistenz, genetische Prädisposition.

Ernährung und Gicht
Die bei Gicht empfohlene Änderung des Ess- und Trinkverhaltens ist eine begleitende Maßnahme und oft Schwerpunkt der Therapie; sie ist aber kein Ersatz für die medizinische Betreuung. Ihr Ziel ist in erster Linie, die Konzentration der Harnsäure im Blut und deren 
Auskristallisierung zu verringern. Die Trinkmenge sollte täglich mindestens 2 Liter 
betragen, um die Ausscheidung der Harnsäure über die Niere und den Urin zu unterstützen. Ungesüßte, alkoholfreie Getränke sind vorzuziehen. Der Konsum von fruchtzuckerhaltigen Getränken (wie z.B. Limonaden) sollte möglichst eingeschränkt werden, da eine hohe Zufuhr von Fruchtzucker die Harnsäurekonzentration im Blut erhöht. 
Dies betrifft vor allem mit Fruchtzucker und/oder Fruktosesirup gesüßte Limonaden.
Alkoholische Getränke, insbesondere Bier und Spirituosen, sollen möglichst ganz weggelassen werden. Alkohol erhöht die Harnsäurekonzentration im Blut, indem er die körpereigene Produktion erhöht und gleichzeitig die Ausscheidung hemmt. Bier enthält neben Alkohol auch Purine. Daher enthält alkoholfreies Bier ebenfalls Purine und ist als Ersatz nicht geeignet.
Kaffee mit und ohne Koffein  scheint einen positiven Einfluss auf die Harnsäurewerte zu besitzen. Andere koffeinhaltige Getränke wie z.B. Tee hingegen nicht. Der Konsum von Kaffee muss daher im Zusammenhang mit Gicht nicht eingeschränkt werden.
Hier empfiehlt sich die vegane Ernährung ganz besonders.
Es sind allerdings fettarme Lebensmittel zu bevorzugen, da eine hohe Fettzufuhr die Entstehung so genannter 
Ketonkörper begünstigt, welche die Ausscheidung der Harnsäure über die Niere hemmen.

Körpergewicht und Gicht
Übergewichtige Personen leiden häufiger an Gicht als Normalgewichtige. Eine mögliche Erklärung dafür ist die übergewichtsbedingte Insulinresistenz, welche einen negativen Einfluss auf den Harnsäurespiegel hat. Auch ein erhöhter Blutdruck,  in Kombination mit Übergewicht wirkt sich ungünstig auf die Harnsäurekonzentration aus. 
Eine Gewichtsreduktion kann dem entgegenwirken. 
Von einer raschen Gewichtsreduktion, insbesondere auch vor Fasten, ist jedoch dringend abzuraten. Der mit Fasten verbundene Muskelabbau erhöht den Purin Abbau und damit den Harnsäuregehalt im Blut. 
Das wiederum provoziert einen Gichtschub.

Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)

Menschen mit Laktoseintoleranz können Milchzucker (Laktose) nicht oder nur unzureichend verdauen. Nehmen betroffene Personen laktosehaltige Lebensmittel oder Produkte zu sich, kann es zu Bauchkrämpfen, Blähungen, Übelkeit oder Durchfall kommen. Ursache für die Milchzuckerunverträglichkeit ist ein Mangel oder gänzliches Fehlen des Verdauungsenzyms Laktase im Dünndarm.

Bei der Laktoseintoleranz handelt es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit aufgrund eines Enzymmangels und nicht - wie häufig angenommen  um eine Nahrungsmittelallergie. Nicht zu verwechseln ist die Laktoseintoleranz mit der deutlich selteneren Kuhmilchallergie. Bei Letzterer handelt es sich um eine echte Allergie, im Zuge derer das menschliche Immunsystem auf eines oder mehrere Eiweiße (Proteine) in der Kuhmilch überschießend reagiert. 

Was passiert bei Laktoseintoleranz im Darm? 
Milchzucker ist ein Zweifachzucker (Disaccharid), der aus Traubenzucker (Glukose) und Schleimzucker (Galaktose) besteht. Bei Säuglingen sowie Erwachsenen mit Laktasepersistenz werden Milchzuckermoleküle im Dünndarm mithilfe des Enzyms Laktase vollständig in ihre Bestandteile aufgespalten und diese über die Schleimhaut aufgenommen. Nehmen Menschen mit geringer Laktaseaktivität eine große Menge Milchzucker auf (z.B. indem sie Rohmilch trinken), wird nur ein Teil davon im Dünndarm aufgespalten. Der unverdaute Rest gelangt in den Dickdarm. Die dort sehr zahlreich vorhandenen Bakterien bauen den Milchzucker ab. Als Gärungsprodukte entstehen dabei verschiedene organische Säuren und Gase - und diese können Beschwerden verursachen. Die unverdaute Laktose und die organischen Säuren halten Wasser im Dickdarm zurück, was zu weichen Stühlen und Diarrhoe führen kann. Die vermehrt anfallenden Darmgase wiederum blähen den Darm auf.
 
Welche Formen der Laktoseintoleranz gibt es? 
Mit Abstand am häufigsten ist die primäre Laktoseintoleranz. Darunter versteht man die natürliche Form der Milchzuckerunverträglichkeit, die etwa drei Viertel der Weltbevölkerung im Erwachsenenalter betrifft. Diese Menschen können im Anschluss an den Konsum laktosehaltiger Produkte unterschiedlich stark ausgeprägte Beschwerden im Verdauungstrakt wie Blähungen, Darmwinde oder Übelkeit entwickeln. 
Eine Schädigung der Dünndarmschleimhaut und damit der laktaseproduzierenden Zellen kann zur sekundären Laktoseintoleranz führen. Mögliche Ursachen für eine solche Schädigung sind Infektionen des Dünndarms, Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie, aber auch Darmoperationen, Chemo- oder Strahlentherapie. Die Laktaseproduktion ist bei der sekundären Laktoseintoleranz in den meisten Fällen nur vorübergehend eingeschränkt. Ist die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung erfolgreich, wird Laktase meist wieder in ausreichender Menge produziert - und Milchprodukte können ohne Beschwerden genossen werden.

Beschwerden bei Lactoseintoleranz
Während manche Personen mit Laktoseintoleranz etwas Milchzucker gut vertragen, entwickeln andere schon bei geringen Mengen Beschwerden. Diese reichen von einem unangenehmen Völlegefühl, über einen geblähten Bauch mit häufigem Abgang von Darmwinden oder Bauchdrücken bis hin zu schmerzhaften Bauchkrämpfen, Durchfällen, Übelkeit oder Erbrechen. Die Symptome treten einige Minuten bis wenige Stunden, typischerweise aber rund 30 Minuten nach dem Verzehr von laktosehaltigen Nahrungsmitteln auf. Weitere Beschwerden wie z.B. Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Erschöpung und Müdigkeit können bei den Betroffenen auftreten.

In welchen Lebensmitteln ist Laktose enthalten? 
Laktose ist in Milch und Milchprodukten sowie als Zusatzstoff in zahlreichen weiteren Lebensmitteln enthalten. Unverarbeitete Kuhmilch enthält 4,7g/100ml, bei anderen Nutztieren wie Schaf oder Ziege ist der Laktosegehalt ähnlich. Übrigens: Menschliche Muttermilch enthält im Vergleich zu anderen Säugetieren viel Laktose (7g/100ml). 
Als Milchersatz sind im Handel beispielsweise Mandelmilch, Reismilch oder Sojamilch erhältlich. Auch Produkte, zu deren Inhaltsstoffen Molke oder Milchbestandteile zählen, enthalten Laktose (z.B. Speiseeis, Milchschokolade).
Als Zusatzstoff ist Milchzucker auch in vielen anderen Lebensmitteln vorhanden, wo man sie nicht vermuten würde ("versteckte Laktose"). Häufig mit Milchzucker versehen sind beispielsweise Wurstprodukte, mariniertes Fleisch, Brot, Teigwaren, Süßigkeiten, Fertiggerichte und Instantprodukte.

Fructoseintoleranz

Ein Glas Multivitaminsaft zum Frühstück, Obst und Gemüse über den Tag verteilt, und ab und zu womöglich ein kalorienreduziertes Diätmenü. 

Eine so vernünftige Ernährung kann doch unmöglich Ursache für Gesundheitsstörungen sein, sollte man meinen. Tatsächlich aber kann gerade diese vorbildliche Lebensweise die Ursache für unerklärliche Magen und Darmbeschwerden sein. Sogar Depressionen und Nährstoff-Mangelerscheinungen können zu diesen Beschwerden hinzukommen.
Es handelt sich hier nicht um eine Allergie. Denn bei einer Allergie sind schon Kleinstmengen ausreichend um Beschwerden zu verursachen, während bei der Fructose - Intoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit) mitunter noch bedeutsame Mengen gut vertragen werden. Dies hängt allerdings von der Ausprägung ab. Erst wenn eine bestimmte Schwelle, die individuell sehr unterschiedlich sein kann, überschritten wird, treten die Symptome auf.

Wenn der Fruchtzucker nicht richtig durch die Darmwand transportiert werden kann, wird dieser im Darm zu Wasserstoff, Kohlendioxidgas und Fettsäuren verstoffwechselt. Durch das Kohlendioxid führt dies zu Blähungen und Bauchschmerzen. Die Fettsäuren ziehen Wasser an, das führt zu wässrigen Durchfällen. Schon 30 bis 60 Minuten nach der Mahlzeit treten die ersten Beschwerden ein.
Die Schwere der Symptome der Fruchtzuckerunverträglichkeit kann sehr unterschiedlich sein und auch von Mal zu Mal variieren. So verträgt der eine gar kein Obst oder Fructosehaltige Nahrungsmittel, der andere hat mit einem Apfel oder einer Birne kein Problem. Manche vertragen Obst besser, wenn zusätzlich Traubenzucker gegessen wird, während körperliches Training das Transportsystem im Darm hemmt, so dass die Beschwerden zunehmen. Meistens werden bis zu fünf Gramm Fructose pro Tag noch vertragen. Außer Fruchtzucker werden auch Zuckerersatzstoffe wie Sorbit, Mannit, Isomalt und Xylit nicht vertragen dies ist in Fertiggerichten, Kaugummis, zuckerfreien Süßigkeiten, Light-Getränken, Bier und süßen Weinen enthalten. Nahrungsmittel wie Bohnen und Kohlgemüse sollten ebenfalls gemieden werden, da diese die Symptome verschlechtern können.

Histaminunverträglichkeit

Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der bei der Vermittlung allergischer Reaktionen eine wichtige Rolle spielt. Die Körperzellen, die Histamin herstellen, finden sich vor allem in der Haut, im Magen-Darm-Trakt und im Nervengewebe. Bei allergischen Reaktionen wird Histamin aus den Zellen freigesetzt und bewirkt zum Beispiel an der Haut eine Quaddelbildung mit Juckreiz.

Histamin kann aber auch über die Nahrung aufgenommen werden. Durch den Einfluss von Bakterien, Hefe- und Schimmelpilzen wird bei verschiedenen Nahrungsmitteln der Geschmack beispielsweise bei der Reifung von Käse, Lufttrocknung von Fleisch und Wurst bewusst intensiviert.
Viele Menschen leiden insbesondere nach dem Essen an unangenehmen Blähungen, Durchfällen, Übelkeit, Kopf- und Atembeschwerden oder einer laufenden Nase. Dies kann viele Ursachen haben. Eine davon ist eine Histaminunverträglichkeit.

Obwohl die Histaminunverträglichkeit oft mit Symptomen einhergeht, die allergischen Reaktionen ähneln, handelt es sich dabei nicht um eine echte Allergie, sondern um eine Unverträglichkeit („Intoleranz“), die durch den Mangel eines bestimmten Enzyms, der „Diaminooxidase“ (DAO) im Darm verursacht werden kann.
Da dieses Enzym für den Abbau des Botenstoffes Histamin verantwortlich ist, kann es nach dem Verzehr von besonders histaminreichen Nahrungsmitteln oder auch nach der Einnahme von Medikamenten, die dieses Enzym hemmen können, zu massiven Beschwerden kommen (Schleimlöser, Saroten, Novalgin, Isoptin).

Die Symptome, die eine Histaminunverträglichkeit begleiten können und insbesondere im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme auftreten, sind:

„Bleierne Müdigkeit“, Schlafzwang, Hautrötungen, Ausschlag und Juckreiz, manchmal Empfindungsstörungen der Haut, Gesichtskuperose, Hitzewallungen („Flushreaktionen“), laufende Nase, tränende Augen, Migräne, bei Frauen Regelbeschwerden und verstärkte Unterleibsschmerzen zur Zeit der Periode, Herzrasen, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Frösteln, Zittern, Unwohlsein, Durchfall, Verstopfung, Stuhlunregelmäßigkeiten und Blähungen, Bauchkrämpfe, Erbrechen, Sodbrennen, Aufstoßen, Magenkrämpfe, manchmal anschwellen von Lippen, Lidern, Gesicht, Atemnot, Asthmaanfälle, schlagartig einsetzende psychische Veränderungen (zum Beispiel Aggressivität, Unaufmerksamkeit, Konzentrationsstörung), meist während oder kurz nach einer Mahlzeit. 
Histaminreiche Nahrungsmittel sind:  Milch, Käse, Tomaten, Ketchup, Tomatenmark, Melanzani, Wein, Pizza, Dosenfisch, Sauerkraut, Schinken, Rohwürste, Salami, geräucherte Fischprodukte und Hefe. Durch eine vegane Ernährung falllen viele dieser Risikofaktoren weg.

Zöliakie

Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung des Dünndarms. Sie entsteht aufgrund einer Unverträglichkeit gegen das „Klebereiweiß“ Gluten, das in den meisten Getreidesorten enthalten ist. Eine Folge der Zöliakie ist eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Es handelt sich um die großflächige Zerstörung der Darmzotten und der in ihr enthaltenen Enzyme. Für den Betroffenen hat dies schwerwiegende Konsequenzen, da lebenswichtige Nährstoffe vom Körper nicht mehr aufgenommen werden können.

Glutene sind Eiweißstoffe, die vor allem in heimischen Getreidesorten wie Roggen, Hafer, Gerste, Weizen oder Dinkel vorkommen. In Verbindung mit Wasser bekommt Gluten eine elastische, gummiartige Konsistenz. Da es für das Binden von Teigen verantwortlich ist und beispielsweise Brot seine Form verleiht, wird es auch Klebereiweiß genannt. Mittlerweile kommt Gluten nicht nur in Getreide vor, sondern wird vielfältiger eingesetzt. Man findet es häufig in Fertiggerichten, Wurst, Pudding aber auch in Ketchup und vielen Gewürzmischungen.